von Matthias Lemgen
Am Anfang war das Feuer, und damit die ureigenste Begründung der Existenz einer Feuerwehr, auch wenn heute technische Hilfeleistungen und der Rettungsdienst eine Vielzahl der Einsätze der Feuerwehren ausmachen. Gemeinsam mit den Anwärtern der anderen Einstiegsämter sind wir im April in die Grundausbildung gestartet. Eine Grundausbildung – für alle Laufbahnen gleich. Drei von sechs Monaten, und damit die Hälfte, sind nun geschafft.
Was muss eine Feuerwehrfrau / ein Feuerwehrmann wissen?
Gerätekunde und Grundlagen der Verbrennung sowie Löschlehre standen schon in der ersten Woche auf dem Stundenplan. Was sind die Voraussetzungen eines Feuers? Welche Möglichkeiten haben wir einzugreifen? Was sind mögliche Gefahren an der Einsatzstelle?
- Ein paar Tropfen Wasser ins brennende Fett und schon kommt es zur Fettexplosion.
Was sind Rettungsgeräte der Feuerwehr und wie funktionieren diese?
- Übung mit dem Sprungretter und einem Dummy.
Die Aufgaben der Mannschaft im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz nach Feuerwehrdienstvorschrift standen ebenso auf dem Programm wie tägliches Leitersteigen um Schnelligkeit und Sicherheit zu trainieren. Besonders die Ausbildung mit der Hakenleiter erfordert großes Vertrauen ins Gerät.
- “Mit der Hakenleiter ins 3. Obergeschoss vor!” – Ein Befehl, der sich nur mit Vertrauen ins Gerät umsetzen lässt.
Auch Führung und Kommunikation gehören zur Grundausbildung. So fanden Unterrichte zum Dienst- und Beamtenrecht sowie die Ausbildung zum Sprechfunker statt.
- Status 5 – der Sprechwunsch zur Leitstelle.
Neben dem Schläucherollen und den notwendigen Kenntnissen zu wasserführenden Armaturen gehörte auch die Atemschutzausbildung in den ersten Abschnitt der Grundausbildung. Von der Theorie über die Gerätekunde und viele praktische Übungen wurden wir im Wärmegewöhnungsraum erstmals mit Hitze in Kontakt gebracht, bevor nach dem Atemschutz-Notfalltraining dann die Heißausbildung durchgeführt wurde. Im holzbefeuerten Brandcontainer der Berufsfeuerwehr Worms lernten wir hautnah das Lesen und Verstehen von Feuer und Rauch sowie die Anwendung verschiedener Löschtaktiken.
- Körperliche Fitness ist für den Atemschutzeinsatz zwingend erforderlich und wird regelmäßig überprüft.
- Ausbildung im Brandcontainer – Das Feuer richtig einschätzen können.
- Ausbildung im Brandcontainer – Wie bilden sich Rauchschichten?
Die Zahl der Hilfeleistungen überwiegen mittlerweile die Zahl der Brände deutlich. Daher wurden wir natürlich auch im Bereich der technischen Hilfeleistung ausgebildet. Von Türöffnungen über Bewegen von Lasten hin zu Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen. Das Spektrum der Hilfeleistungen ist groß. Bei der Ausbildung für Verkehrsunfälle wurden viele Möglichkeiten zur Rettung von Personen aus PKW aufgezeigt, denn jeder Unfall ist anders.
- Primäres Ziel beim Verkehrsunfall – die patientengerechte Rettung.
Regelmäßiger Dienstsport sowie die Ausbildung zum Rettungsschwimmer und in erweiterte Erste-Hilfe runden den ersten Teil der Grundausbildung ab. Darüber hinaus gehören das Kennenlernen des Wachalltages und teilweise die Teilnahme an Einsätzen und Brandsicherheitswachen zu unserem ersten praktischen Abschnitt in der Ausbildung.
Fazit: Bei unserem tollen Beruf macht auch die Ausbildung von Anfang an Spaß, denn Theorie und Praxis werden bei der Feuerwehr gemeinsam vermittelt.
Die erste Hälfte der Grundausbildung ist geschafft. Die meisten Grundlagen sind erlernt. Jetzt startet die speziellere Grundausbildung, also beispielsweise die Maschinisten-Ausbildung, das Vorgehen bei ABC-Gefahren, Bauunfällen oder in der Absturzsicherung.