von Sebastian Rammert und Dominik Meffert, Institut der Feuerwehr NRW – BRef 2022/2

Erstmals startete ein Lehrgang der Brandreferendare nach den Vorgaben der neuen VAP 2.2 im Oktober. Nachdem wir in den ersten fünf Monaten über ganz Deutschland verteilt die Grundausbildung absolvierten, ging es für uns elf Referendare Anfang März zum ersten gemeinsamen Abschnitt nach Lappersdorf an die Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg. Dort ist die Durchführung die beiden Module 1.2 (Kompetenznachweis und -angleichung) und 2.1 (Taktische Führung I) vorgesehen. In der ersten Woche standen mit dem Modul 1.2 zwei zentrale Themen im Fokus. Zum einen wurden die unterschiedlichen Wissensstände aus der Truppmann- und Truppführerausbildung zusammengeführt. Da wir die Grundausbildungen in unterschiedlichen Bundesländern durchliefen und es trotz Dienstvorschriften und Gesetzgebungen länder- und feuerwehrspezifische Besonderheiten in der Durchführung in einem Einsatz, aber auch in der Ausbildung gibt, einigten wir uns gemeinsam auf einen Rahmen für die Übungen. Zum anderen stand die Woche ganz im Zeichen des Teambuildings. Um für die nächsten Wochen schnell als Gruppe zusammenzufinden und sich auch in den Gegebenheiten vor Ort schnellstmöglich zurecht finden zu können, wurden wir am ersten Tag in zwei Kleingruppen über das Gelände der Schule geschickt, mit dem Auftrag verschiedene Aufgaben zu lösen und diese multimedial der anderen Gruppe anschließend vorzustellen. Am zweiten Tag fanden wir uns auf einer Schnitzeljagd im Regensburger Umland wieder und bewältigten in Kleingruppen eine fiktive Flutkatastrophe mit dem Bau provisorischer Seilbrücken. Für die Versorgung in dieser Lage hatten wir im Vorfeld kulinarische Spezialitäten aus den Heimatregionen aller Referendare mitgebracht, die um bayerische Spezialitäten ergänzt wurden. Generell sind wir in der Zeit in Regensburg vorzüglich mit den Köstlichkeiten der regionalen Küche verpflegt worden.

Ab der zweiten Woche konzentrierten wir uns im Modul 2.1 auf die Grundlagen des Ausbildens in der Feuerwehr und die Aufgaben und Tätigkeiten eines Gruppenführers. Neben einem reich gefüllten Werkzeugkasten voller Methoden – es gibt nicht nur Gruppenarbeit – lernten wir auch verschiedene Formen der Unterrichtsplanung kennen. Unser frisch erworbenes Wissen durften wir dann in den folgenden Wochen anhand von selbstgeplanten Unterrichten morgens für je eine Stunde in die Praxis umsetzen. Neben den rechtlichen Grundlagen und dem vorbeugenden Brandschutz war die FWDV 100 zentrales Element der ganzen nächsten Wochen. Der Lagefeststellung, der Planung und der Befehlsgebung als Gruppenführer galt nicht nur in der Theorie das Hauptaugenmerk. Auch anhand von virtuellen Einsatzlagen mittels XVR und praktischen Übungen erkundeten wir Brände und Verkehrsunfälle, Industrie- und Chemieunfälle. Wir wurden mit Betriebsunfällen, Einklemmungen und vermissten Personen konfrontiert und retteten Übungspuppen, Ausbilder und auch den ein oder anderen Brandreferendar aus brenzligen Situationen.

Aber auch abseits der Wissensvermittlung auf dem Gelände der SFS Regensburg wurde uns ein abwechslungsreiches Programm geboten. Wir konnten in einer Besichtigungstour mit dem Dombaumeister des Domkapitels Regensburg hinter die Kulissen des Regensburger Doms schauen. Einen besonderen Blick auf Besonderheiten des vorbeugenden Brandschutzes in der Regensburger Altstadt gewährte uns die Feuerwehr Regensburg. Durch die Feuerwehr München erhielten wir Einblicke in die Sonnen- und Schattenseiten im Feuerwehralltag. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der US Army Base in Hohenfels. Neben der Vorstellung der dortigen Feuerwehr und dem Brandschutzkonzept durften wir die amerikanischen Feuerwehrfahrzeuge bestaunen und erhielten eine Rundfahrt über das Ausbildungsgelände.

An dieser Stelle möchten wir der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg, ganz besonders dem Ausbilderteam, dem Küchenteam und allen weiteren Beteiligten für die kurzweilige Zeit in Regensburg und die intensive Ausbildung danken. Insbesondere ist hier die außergewöhnliche Motivation der Ausbilder und die große Wertschätzung uns gegenüber zu erwähnen, mit der die Module durchgeführt wurden. Wir sehen uns nach diesem Abschnitt gewappnet für den Ausbildungsabschnitt 2.2, bei dem wir unsere neu erlernten Kompetenzen in die Praxis umsetzen dürfen und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Module, bei dem wir wieder als Gruppe zusammenkommen.

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