(BG) Am Montag, dem 1.9.2014 trafen alle Lehrgangsteilnehmer nach dem Verwaltungsbehörden- abschnitt und dem kurzen Jahresurlaub an der Landesfeuerwehrschule in Baden-Württemberg zusammen.

Der Vorbeugende Brandschutz und die Planspielausbildung stellen vor dem Hintergrund der bevorstehenden Staatsprüfung die wichtigsten Teile des Unterrichtsstoffs. So erfolgte direkt nach der Begrüßung der Einstieg in das breite Spektrum des baulichen Brandschutzes. Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit wurde auch eine Exkursion zur Materialprüfungsanstalt an der Universität Stuttgart durchgeführt. Hier konnte ein Einblick in die teilweise sehr aufwändigen Prüfungsverfahren zur Prüfung von Baustoffen und Bauteilen gemäß DIN 4102 gewonnen werden. Spektakulär waren die Prüfungen von Baustoffen zur Dacheindeckung sowie einer Türanlage, welche eine Bauteilprüfung zur Erlangung der Zulassung als feuerhemmende Türe überstehen musste. Auch wenn das ein oder andere Detail aus den Prüfverfahren bereits aus theoretischen Unterrichtseinheiten bekannt war, so ist das Erleben der praktischen Anwendung sehr viel eindrucksvoller.

Landesbranddirektor Hermann Schröder besuchte den Lehrgang und berichtete in lockerer und anschaulicher Weise über die administrativen Aufgaben eines Landesbranddirektors. Im Anschluss an diesen Unterricht konnten sich Lehrgangsteilnehmer, die Schulleitung und die Dozenten bei einem Grillabend näher kennenlernen – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an die LFS und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Organisation und Durchführung dieses kurzweiligen Abends.

Ganz unverhofft wurden die Lehrgangsteilnehmer dann in eine Einsatzlage eingebunden. Durch den großen Flüchtlingsansturm, insbesondere aus Syrien, war die Landeserstaufnahmeinrichtung (LEA) in Karlsruhe überlastet. Um den vielen heimatlosen Menschen Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten, wurde mangels Alternativen die große Übungshalle der LFS zu einer Übernachtungshalle umgerüstet. Die Vorlaufzeit zwischen dem ministeriellen Entschluss und dem Eintreffen der ersten Menschen war recht kurz. Neben engagierten Bediensteten der LFS, ehrenamtlichen Helfern der verschiedenen Organisationen wurden auch die im Hause befindlichen Lehrgänge (B IV und B VI) eingesetzt. Neben Maßnahmen zur Verkehrslenkung, Empfang der Menschen und Pressebetreuung wurden in kurzer Zeit u.a. rund 500 Feldbetten aus Katastrophenschutzbeständen aufgebaut und die Halle damit eingerichtet. Beim Eintreffen der ersten Flüchtlinge, unter denen auch viele ganz kleine Kinder waren, stellte sich ein beklemmendes Gefühl ein. Was diese Menschen auf ihrer Fluchtaus den Kriegsgebieten erlebt haben und was sie neben ihren Erinnerungen sonst noch zurücklassen mussten, konnten sich Lehrgangsteilnehmer sowie alle anderen Beteiligten nicht einmal ansatzweise vorstellen. Das Engagement der Lehrgänge wurde im Nachgang gelobt – und letztlich stellte sich bei aller Tragik eine Zufriedenheit bei den Helfern ein, da man mit dem persönlichen Einsatz versuchen konnte, die persönliche Situation der einzelnen betroffenen Menschen etwas zu lindern.

Trotz dieser besonderen Situation geht der Lehrgang mit der Planspielausbildung, Unterrichtseinheiten zur Erwachsenenbildung sowie zur Stabsarbeit weiter. Am letzten Lehrgangstag in Bruchsal wird jeder vom Vorsitzenden des Prüfungsausschusses das Thema seiner Facharbeit überreicht bekommen. Nach diesen vier Wochen werden alle ihre VB-Abschnitte in den einzelnen Feuerwehren beginnen. Das nächste planmäßige Zusammentreffen des Lehrgangs wird dann Anfang Januar an der Feuerwehrakademie in Hamburg sein.

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