Vom 07.10. bis 06.12.2019 absolvierten die 27 Brandreferendare ihren Führungslehrgang I am Institut der Feuerwehr NRW in Münster. Dieser Lehrgang beinhaltet folgende Ausbildungsmodule:

– Gruppenführer
– Zugführer
– ABC II
– Einsatzabschnittsleiter Rettungsdienst

Zu Beginn stand die theoretische und praktische Gruppenführerausbildung auf dem Programm. Diese erfolgte in einer bunten Mischung von theoretischen Inhalten und praktischen Übungen auf dem weitläufigen Außengelände des IdF in Telgte. Das erlernte Wissen wurde am Ende dieses Moduls in einer schriftlichen Lernerfolgskontrolle abgefragt.

Direkt im Anschluss folgte die Ausbildung zum Zugführer. Mit Planübungen kam in diesem Abschnitt noch eine weitere Unterrichtsform hinzu. Bei diesen Planübungen werden Einsatzlagen auf einer Modellbauplatte im Maßstab 1:87 nachgestellt und der Einsatzablauf inkl. aller taktischen Optionen und Möglichkeiten strukturiert geübt.

Weitere Inhalte der Zugführerausbildung waren eine erste Einführung in den vorbeugenden Brandschutz, den Digitalfunk, sowie die Zusammenarbeit mit der Polizei. Den Abschluss bildete eine Lernerfolgskontrolle an der Planübungsplatte.

Der zweiwöchige ABC II-Lehrgang lehrte die Führung in Einsätzen mit atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren. Neben dem theoretischen Input standen hier praktische Übungen im Außengelände, Planübungen und sehr interessante Messpraktika auf dem Ausbildungsplan. Bei den Messpraktika in den Laborräumen des IdF konnten die Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Messgeräte an echten Gefahrstoffen getestet werden. Auch dieser Lehrgang endete mit einer Lernerfolgskontrolle, hier als Multiple-Choice-Test.

Da Einsätze mit einer großen Anzahl an verletzten Personen eine besondere Herausforderung für die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst sind, war das Modul „Einsatzabschnittsleiter Rettungsdienst“ sehr wichtig und lehrreich. Im Mittelpunkt dieses Moduls stand die Vorgehensweise bei Einsätzen mit einer Vielzahl an verletzten Personen – einem sogenannten MANV (Massenanfall von Verletzten). Auch hier wurde die Lernerfolgskontrolle mittels eines Multiple-Choice-Test durchgeführt.

Sicherlich eines der Highlights waren die gemeinsamen Übungen mit den Grundausbildungslehrgängen der Feuerwehren Dortmund, Wuppertal und Bocholt am Ausbildungszentrum der Feuerwehr Dortmund. Hierzu machten sich die Brandreferendare vom 02.-04.12.2019 in drei Gruppen auf den Weg nach Dortmund. In acht praktischen Übungen je Tag wurden die Brandreferendare als Zugführer und Führungsassistenten eingesetzt und konnten so ihr erlerntes Wissen umsetzen. Eine besondere Herausforderung war hierbei die Zusammenarbeit mit unbekannten Kollegen aus anderen Feuerwehren.

Ein weiteres prägendes Erlebnis war der Besuch der Villa ten Hompel in Münster. Während einer Führung durch die Gedenkstätte für Verbrechen von Polizei und Verwaltung in der Zeit des Nationalsozialismus lernten wir viel über eine sehr dunkle Zeit des Beamtentums.

An den letzten beiden Lehrgangstagen fanden zwei dreistündige Klausuren und die offizielle Verabschiedung durch die Dozenten und den Direktor des IdF, Herrn Berthold Penkert, statt.

Seit dem 09.12.2019 befinden sich nun alle Brandreferendare bis Ende Februar in ihren Zugführerabschnitten. Bei verschiedenen Feuerwehren quer über Deutschland verteilt wird hier das erlernte Wissen im realen Einsatz als Zugführer unter Aufsicht in der Praxis umgesetzt.

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