Wie die vorherige Grundausbildung war auch der Führungslehrgang I am IdF NRW in Münster von der Corona-Pandemie geprägt. Vom 05.10. bis zum 04.12. wurden die Brandreferendare 2020 unter stetigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen an die einsatztechnischen Führungsaufgaben im Feuerwehrwesen herangeführt. Abstand halten, durchgängiges Tragen von Mund-Nase-Schutz und die Bildung von Kohorten ermöglichten die Durchführung dieses Lehrgangs mit den Modulen Gruppenführer, Zugführer, Führen im ABC-Einsatz und die Einsatzabschnittsleitung medizinische Rettung.

Mit der Ausbildung zum Gruppenführer begann der Einstieg. Durch Planübungen und eine Vielzahl praktischer Übungen im Außengelände des IdF konnten die Teilnehmer erste Erfahrungen in der Erkundung von Einsatzlagen, der Priorisierung von Gefahren und daraus resultieren Einsatzmaßnahmen sammeln.

Die Ausbildung zum Zugführer war neben praktischen Einsatzübungen zunehmend vom sogenannten Planspiel bestimmt. Hierbei werden Einsatzlagen an Modellbauplatten strukturiert bearbeitet. Während die Einsatzübungen von deutlich größerer Dynamik gekennzeichnet sind, ermöglicht die Lehrmethode des Planspiels eine ausgeprägtere Diskussion über Vor- und Nachteile verschiedener taktischer Möglichkeiten und kann damit Denkanstöße für alternative Vorgehensweisen in realen Lagen schaffen. In weiteren Unterrichten wurden Themen im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes und der Zusammenarbeit mit der Polizei behandelt.

Beim Führen im ABC-Einsatz wurde das bisher Erlernte auf besondere Einsatzlagen im Zusammenhang mit gefährlichen Stoffen und Gütern angewandt. Neben Plan- und Einsatzübungen erhielten die Referendare in anschaulichen Praktika einen tieferen Einblick in die Messtechnik für atomare und chemische Stoffe sowie verschiedene Systeme zur Gewinnung von Stoffinformationen.

Im Modul der Einsatzabschnittsleitung medizinische Rettung wurde auf Einsatzlagen mit einem Massenanfall von Verletzten und Erkrankten eingegangen. Hier galt es insbesondere, eine Vielzahl an Rettungsmitteln, die bei solchen Einsätzen beteiligt sind, zu organisieren. Die Unterrichte wurden von Führungskräften der Feuerwehr Dortmund, Bielefeld und Unna begleitet, um zusätzlich Erfahrungen und Tipps aus der Praxis mit einfließen zu lassen.

Die letzte Woche des Führungslehrgangs war geprägt von weiteren Einsatzübungen aus alles bisher behandelten Themenbereichen und einem simulationsbasierten Training. Neben Leistungsnachweisen zu den einzelnen Modulen wurde der gesamte Abschnitt mit zwei abschließenden Klausuren am 03.12. und 04.12. beendet. Trotz aller Beschränkungen hinsichtlich gemeinsamer Aktivitäten war es möglich, die Villa ten Hompel zu besichtigen. Dieser Geschichtsort setzt sich mit der Rolle der Verwaltung und Polizei während des Nationalsozialismus, wozu zu dieser Zeit auch die Feuerwehr zählte, auseinander.

Seit dem 07.12. befinden sich die Referendare nun im Zugführer-Praktikum, um das Erlernte in realen Einsätzen anwenden zu können.

Tobias Wissen– BRef 2020
Brandreferendar des IdF NRW
WP2Social Auto Publish Powered By : XYZScripts.com